Samstag, 24. August 2024

3753 Turku

 



13:56. Die Sonne scheint das kleine Gatter aus Holz an, das nicht mehr benützte Gartentürl, während eine Frau erzählt, wie sie – zur Unterstützung einer anderen Frau, die sie gerade kennengelernt hatte und die sich ein bisschen waghalsig, ungeschickt, unvorbereitet und zum ersten Mal - da ganz spontan - nackt ausgezogen und in den Donaukanal, der in Wahrheit ein alter Seitenarm des Hauptstroms ist, gestiegen ist – wie also sie selbst sich nackt ausgezogen hat und in das Wasser gestiegen ist, um die andere beim Strömen zu begleiten. Das hat sie erzählt. Inzwischen ist der Sonnenspot nach rechts an den überwucherten Gartenzaun weitergewandert und andere Geschichten werden zum Besten gegeben. Ich blicke auf den Garten mit den vielen Bäumen - Birke und Nuß zum Beispiel – und den lieben Holunder. Der Sonnenlichtspot ist schon fast bei der Thuje (oder Zypresse) und beginnt, deren Wunde zu beleuchten. Wir reden von Turku in Finnland. Und dann über Stockholm in Schweden. Jetzt reden wir über Spanien und ich von Juan Ramón Jiménez. Gleich suche ich ein Gedicht von ihm im Internet und bekomme eine Werbung für eine Krampfaderncreme. Also gut, dann zuhause die Bücher.

Das Gedicht, das ich gesucht und dessen Titel ich auch jetzt weder auf Deutsch noch auf Spanisch gefunden habe, beginnt: „Bin ich es, der nachts durch mein Zimmer wandert, oder der Bettler, der durch meinen Garten schlich in der Abenddämmerung? …“


(24.8.2024)


©Peter Alois Rumpf August 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite