Freitag, 16. August 2024

3750 Werktagsoptimismus

 



6:22 a.m. Das in gleißendes Gelb übergehende Morgenrot scheint mir ins Gesicht und so schlecht ist dieses verschwitzte Erwachen nicht, denn im Traum soeben hatte sich alles ganz gut angelassen – auch wenn ich die verdammten Formulare nicht und nicht aus den Hüllen herausfischen konnte und alle Traumversprechen letztlich unerfüllt geblieben sind, aber die zurückgelassene Stimmung – oder besser: die mit herübergenommene ist recht gut. Hell ist es hier am Morgen im Musikzimmer, in das ich vorübergehend exiliert bin - ganz im Gegensatz zu meiner üblichen finsteren Kemenate – die Fenster straßenseitig offen, was einem gleich mit der hier relativ sanft erwachenden Stadt und ihren Werktagsoptmismus verbindet. Meine verschlafenen Augen lassen zwar immer wieder meinen Blick und meine Schrift verschwimmen, aber – einfach gesagt – ich fühle mich gut. Der Verkehrslärm ist moderat, die Rufe der Krähen vorhin waren ganz nahe und laut und klangen so, als wären die schwarzen Vögel dafür engagiert, den Schläfern nicht unfreundlich, aber deutlich zu sagen, dass der Morgen angebrochen ist. Das ist er, aber ich werde mich dennoch noch ein wenig ausstrecken, auch wenn der Blick von hier, im Hochbett hockend, direkt auf einen kleinen Abschnitt der Gasse unten und auf eine der drei Säulengleditischien wirklich etwas Besonderes hat und ein interessantes, zuversichtliches Lebensgefühl vermittelt.


(16.8.2024)


©Peter Alois Rumpf August 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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