Donnerstag, 15. Februar 2024

3564 Nur so

 



1:40 a.m. Ich bin in gehobener Stimmung. Das bin ich immer, wenn ich Carlos Castaneda gelesen habe („Erhebet die Herzen!“ - aus der katholischen Liturgie). Irgendwas rückt da in meiner Seele zurecht. Ich will diese Stimmung ein wenig halten. Zumindest nicht verscheuchen. Ich meine, diese Stimmung wird vermutlich nicht recht tief gehen, denn sie ist nicht stabil und nicht nachhaltig und ich habe so mein Leben nicht geändert. Trotzdem will ich sie ein wenig halten. In dieser Stimmung hasse ich niemanden, auch mich selbst nicht. Ich empfinde etwas wie Ehrfurcht allem gegenüber und vermeine, mein Schicksal akzeptieren zu können. Wie gesagt, ich sollte nicht allzuviel auf diese flüchtige Stimmung geben, aber dieser Zustand des Seelenfriedens tut mir gut. Nicht, weil ich mir einbilde, alles wäre gut – nein, auch meine Sehnsucht bleibt riesengroß, aber ich hasse und verachte mich nicht, auch wenn ich gescheitert bin, mein Leben in Ordnung zu bringen. Ich fühle mich nicht verurteilt. Friedlich (aber freilich auch von außen unbehelligt) blicke ich in meinem Zimmer herum, nur so, ohne Zweck und Absicht.


(15.2.2024)


©Peter Alois Rumpf Februar 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite