Donnerstag, 8. Februar 2024

3557 Kein Dach

 



8:40 a.m. Ein monotones singendes Geräusch. Wie das Summen eines Kühlschranks in etwa, nur offener im Ton. Aber vom Kühlschrank kann es nicht kommen, den höre ich nicht von der Küche unten bis zu mir herauf bei geschlossener Zimmertür. Obwohl: mein linkes Ohr scheint vergrößert und weit hinaus zu horchen. Jetzt ist der Ton weg. Nur mein übliches Surren, das aber sehr vehement und laut. Gehst du nach Frankreich zurück? Mit wem rede ich da eigentlich? (Ich kann’s nicht lassen:) Mit Gott in Frankreich? Gut, nachdem mein innerer Spötter diesen ernsthaften Text sabotiert hat – was mach ich jetzt? Ich entkrampfe meine linke Hand (nur zur Erklärung: meine linke Hand hat keinen Krampf, sondern ich halte das Notizbuch so fest und verkrampft, was mir nicht gleich auffällt; erst wenn die Muskeln zu schmerzen beginnen wird mein Bewußtsein darauf aufmerksam). Ich registriere ein leichtes Flattern im Bauch. Vor meinem inneren Auge taucht ein Versteck auf, ein städtisches sozusagen, ein Gang führt wie in einem Labyrinth um mehrere Ecken und dann in einen ganz kleinen Raum. Soweit ich sehen kann: alles im Freien und oben offen; kein Dach.


(8.2.2024)


©Peter Alois Rumpf Februar 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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