Freitag, 2. Februar 2024

3549 Die Wanddekoration

 



„Schere, Stein, paar Bier“ steht auf einer Säule im Café Promenade geschrieben. Der Kräutertee ist köstlich und die Sonne scheint beim Fenster herein, dass ich schwitze, obwohl ich gegen meine Gewohnheit nur im Hemd dasitze (in der Öffentlichkeit lege ich mein Sakko ungern ab; ich will alle wichtigen Dinge am Leib tragen). Meine Recherche meiner Vergangenheit war erfolgreich: ich habe das Haus gefunden, wo ich vor gut 51 Jahren gewohnt habe. Da bin ich mir jetzt sicher. Ich kletzle wieder ein Preispickerl von einem Pilotstift und diesmal gelingt es in einem Abzug, auch wenn es jetzt im rechten Zeigefinger pickst. Die Wanddekoration von Ingeborg Strobl? Nein, sicher nicht, sagt meine Frau, zu dekorativ, keine Kunst, normales Design, Massenware. Ja, da wird sie recht haben, „zu geleckt“ sage ich schnell zustimmend; man („man“ weil: ich) will sich ja keine Blöße geben. In solchen edlen Cafés kann mir die Atmosphäre schnell zu dicht und zu beklemmend werden. Ich werde unruhig und nervös. Der Kräutertee ist jedoch wirklich köstlich.

(2.2.2024)

©Peter Alois Rumpf Februar 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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