Samstag, 3. Februar 2024

3552 Was für ein herrlicher Tag!

 

Ich sitze auf einer Steinbank neben einem immergrünen Busch hinter dem ein steinener Buddhakopf im Gras sitzt, vielleicht auch ein Betonkopf – will sagen: aus Beton gegossen. Der Kopf ragt aus der Erde; der Rumpf scheint tief eingegraben zu sein, oder sein Kopf ist beim Meditieren davongerollt. Wie auch immer: über mir kreist vom Schlossberg her eine Drohne mit ihrem penetranten, weil übereifrigem und aufgeregtem Gesurre. Wie angenehm hören sich da die Rufe der Krähen oben am steilen Schlossbergfelsen an, aus dem diese kleinen Terrassen herausgehauen sind, wo wir in der späten Nachmittagssonne sitzen und die Aussicht über und den Blick auf die Dächer der Grazer Altstadt genießen! Ich bin hier nicht ganz frei von Schwindelgefühl. Die Glocken von Mariahilf beginnen ein schönes Musikspiel; ein wirklich schönes. Diese überraschende Darbietung berührt mich. Ich habe sowieso ein Faible für Glockengeläut, aber hier läuten sie Melodien und Lieder. Im Westen liegt schon der Lichtdunst des baldigen Sonnenuntergangs über der ausgebreiteten Stadt unter mir. Jetzt  erkenne ich sogar ein Lied: wir loben Gott im höchsten Thron; eines meiner liebsten Kirchenlieder; oh mein Gott wie schön! Auch die Kondensstreifen der Flugzeuge zieren sich aus. Der Autolärm hatte keine Chance gegen das Glockenspiel. Nur jetzt ein Tatü-tata, nachdem das Spiel der Glocken verklungen ist. „Verklungen“ ist genau das richtige Wort. Die Kanten der Dächer glitzern schon, selbst die ostseitigen Fenster der Hausfassaden spiegeln und werfen etwas Licht her. Was für ein herrlicher Tag!

(3.2.2024)

©Peter Alois Rumpf Februar 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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