Freitag, 5. Januar 2024

3506 Ich komme aus dem kalten Bach

 



9:10 a.m. Ich komme aus dem kalten Bach, in dem ich lange gelegen bin, aber unter der Decke ist mir warm. Nur meinem Atem eignet etwas Gefrorenes an. Ich bin herumgeirrt, habe eine Bleibe gesucht, alles ist mir fremd geblieben. Wie bin ich in den Bach gekommen? Ich habe mein Gedächtnis verloren. Nun verweile ich unter der Bettdecke. Meine Ohren surren noch unter dem Schock hysterisch und hoch alarmiert. Meine Muskel sind angespannt. Ich versuche sie locker zu lassen. Ein tiefer Seufzer. Vor allem meine linke Hand, die, die vom Herzen kommt, kann sich nicht entspannen. Ich schüttle sie ein wenig aus. Sie glaubt mir den äußeren Frieden nicht. Das Rot, mit dem ich schreibe, schaut aus wie getrocknetes Blut. Soll ich einen andersfarbigen Pilotstift nehmen? Ich wechsle nicht (obwohl wir wechsle schreiben, sagen wir: wexel). (Ah! Hurrah! Die Flucht ins abstrakte, intellektuelle, theoretisierende Sprachspiel ist gelungen!).

Ich bin zurück in meinem Zimmer. Da herrscht Ratlosigkeit. Ich halte Kopf und Notizbuch schief. Ich schwelge in Befürchtungen. Ich versuche wieder loszulassen. Ein dunkler Schatten legt sich unter meine Schrift, ein paar Zentimeter unter der aktuellen Schreibzeile. (Keine Mystifizierung von optischen Effekten der Lesebrillennutzung! - der innere Wächter). (Gut, dann verbleiben wir so.) (Auf Wiederschaun!)


(5.1.2024)


©Peter Alois Rumpf Jänner 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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