Freitag, 5. Januar 2024

3505 Verschiebungseffekte

 



1:18 a.m. Diesmal habe ich auch am Holzraben vorm Fenster richtig am Schnürchen gezogen, damit er nicht bloß beim Öffnen der Fensterflügel fürs Lüften nur so aus dem Weg gehalten in Bewegung gerät, sondern wirklich mit seinen schwarzen Flügel schön schlagen kann. Und natürlich dann im Bett auch am Schnürchen der Möwe über meinem Kopf, damit sie sich nicht schlecht behandelt fühlen muß. In meiner Phantasie schreibe ich gerade Gedichte (und wirklich gerade und nicht schiefe; Versmaß und Rhythmus stimmen), aber eben nur in meiner Phantasie. Und während ich an meiner Schreiberei zweifle, werden fast alle Bücher in meinem Regal blau; die helleren bekommen einen Blaustich. Die Farb- Kipp- Rutsch- und Verschiebungseffekte in meinem Zimmer gehen mir schon ein wenig auf die Nerven, aber weil dabei nichts weitergeht: niemals öffnet sich die Hülle dann wirklich und mein Blick wird nicht frei und blickt nicht ins Wesen der Dinge, bloß die Fassade ruckelt und zuckelt ein ganz klein wenig.
Die Augen fallen mir zu und ich taste nur mehr mein Notizbuch ab. Im Schlaf sollte man schreiben können; das wäre auch interessant!


(5.1.2024)


©Peter Alois Rumpf Jänner 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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