Donnerstag, 27. Juli 2023

3311 Ich dämmere in den Wachzustand

 



8:30 a.m. Fugat mocavium. Ich dämmere in den Wachzustand und merke: ich streite mit Döbereiner. So wie es ausschaut wird das mein ganzes restliches Leben nicht mehr aufhören. Gut. Wenden wir uns dem heutigen Morgen zu: frisch und angenehm, ohne jede Hitzehysterie. Die Möwe pendelt neben meinem Kopf, die Alltagsgeräusche, die mein Zimmer und mein Ohr erreichen, sind normal und nicht extrem. Okay, gerade jetzt, wo ich das hinschreibe, fängt an der Baustelle ein Wirbel an, der meine Behauptung widerlegt. Der größte Lärm ist dennoch in meinem Kopf. Ein stiller Luftzug kommt in meine abgelegene Kammer. Starr lehne ich in meinem Bett und rühre mich nicht. Wie angenagelt. Nur meinen Kopf und meine Hände – nicht meine Arme! - kann ich ein wenig bewegen. Oder will ich bewegen. Ich fühle es nun: es muß in mir eine Revolution her, anders geht es nicht; ich komme sonst nicht mehr weiter. Ich kann doch nicht jeden Tag aufwachen und mich mit einer Begegnung abgeben, die fast 35 Jahre – mein halbes Leben – her ist (Fugat mocavium). Das muß sich doch irgendwie zurechtrücken lassen. Ich kann noch nicht zulassen, dass ich davon immer noch geblendet und gefangen bin. Ich bin aber noch davon geblendet und gefangen. Alle meine Kämpfe haben nicht ausgereicht. Ich will aber auch nicht in den blinden Hass flüchten, sondern versuchen, in der Wahrheit zu bleiben; wenn es nicht anders geht, dann auch im genauen Zorn, der sehen kann, was war und was ist.

Wie klein meine Bilder und Karten an den Wänden sind.

(27.7.2023)

Peter Alois Rumpf Juli 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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