Montag, 24. Juli 2023

3307 Die nasenbohrende Frau

 



Die Hitze drückt die Wasseroberfläche der kleinen Donau ganz flach, aber jetzt sitze ich oben im Schatten und blicke so halb auf die Obere Donaustraße und so halb über den sogenannten Donaukanal. Vom Wasser selbst erhasche ich nur einen winzigen Ausschnitt am anderen Ufer. Eine nasenbohrende Frau in rotem Rock, die unbehelligt vorbeigeht, erinnert mich allein durch ihr Vorbeigehen daran, dass ich zu schlecht, zu minder und zu schwach für die Welt bin. Beziehungsweise daran, dass das einer meiner stärksten und am stärksten verankerten Glaubenssätze ist. Tiefer als der komme ich beim Graben in meiner Seele nicht. Fucat mocavium will aufkommen! Abgeblitzt! (das bezieht sich auf die Beschimpfungen durch den Bajuwarischen Affenarsch, die ich jetzt super abgewürgt habe!)

Ich schwitze wie ein Palmesel; ich höre und sehe – aber nur den obersten Bereich – ein Boot vorbeituckern. Was für eine tröstliche Bewegung! Sirenen, natürlicher (!) Verkehrslärm. Und jetzt ein angenehmer Wind. Ich hoffe, heute kracht es noch ordentlich; vor allem brauch ich den Regen zur Abkühlung und für meinen klandestinen Garten, von dem ich gerade heraufgestiegen bin und wo ich wieder – ich hoffe mit intelligenterem System – ausgesät habe. Ich gehe weiter. Als nächstes sind Einkäufe angesagt. Der Wind kommt an dieser Stelle und im Moment von links, was mich wundert, denn ich schaue in etwa nach Norden und habe den Wind vorhin vom Südosten gespürt.

(24.7.2023)

Peter Alois Rumpf Juli 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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