Dienstag, 2. Mai 2023

3189 Müll

 



„Meine liebe Frau“, sagte der Mann, „hast du mitbekommen, dass ich heute sowohl den Restmüll, den Plastik/Metallmüll, das Altpapier als auch den Biomüll auf meinem Weg in die Therapie entsorgt habe?! Ich habe alles auf meinem Weg in die Therapie mit hinunter und sogar einen Umweg in Kauf genommen! Rest- und Papiermüll habe ich im Hof in die richtigen Container geworfen – nicht ohne darauf geachtet zu haben, dass die Deckeln der jeweiligen Tonnen nicht laut beim Zufallen aufknallen – habe dann den Plastik/Metallmüll und den Biomüll in seinem kompostierbaren Beutel, der zum Transport in einem Papiersack steckt – um eventuelles Aussafteln aufzufangen – wenn der allerdings schon zu lange im Papiersack gelagert hat, weicht er denselben auf und bricht dann durch – also dann habe ich das alles in die jetzt leere Ikeatasche, die bei uns als Papierabfallbehälter dient, gegeben und bin damit die Malzgasse rauf bis zu den Containern in der Leopoldsgasse, habe zuerst den Biomüll aus dem Papiersack genommen und in die Biotonne fallen lassen, dann den Plastik/Metallmüll in den Sammelbehälter. Den leeren Papiersack vom Biomüll und die leere Ikeatasche, die bei uns als Altpapiersack verwendet wird, habe ich in den Rucksack gestopft, in den Rucksack, in dem sich unter anderem mein Notizbuch und die Stifte aufhalten, die nicht beschädigt oder bekleckert werden dürfen, und bin damit über die Leopoldsgasse in die Untere Augartenstraße gewandert und diese dann weit, weit, weit hinunter bis zu Donaukanal marschiert – alles zu Fuß! - Richtung Therapie – wie schon gesagt: die Müllaktion hat mir ja einen Umweg eingebrockt – bin dann beim Donaukanal rechts abgebogen bis zur Roßauerbrücke – hier habe ich eine kurze Unterbrechung eingelegt und bin hinunter zum Ufer gestiegen, um meinen klandestinen Garten zu begutachten – bin dann über die Brücke zum anderen Ufer – nicht ohne exakt in deren Mitte innegehalten und eine kurze, aber innige Andacht für die Donau, die Sonne, den Wind und die ganze Erde gehalten zu haben – was ich hier immer mache – dann bin ich nach rechts und dann links in die Berggasse eingebogen und hinauf gegangen – an Freud (und Leid) vorbei – über die Kreuzung Währingerstraße in die Schwarzspanierstraße, von dort in die Garnisongasse zum Antiquariat Klabund – wo ich einen Ein-Euro-Krimi erstanden habe – immer noch die leere Ikeatasche, die bei uns als Papierbehälter genutzt wird, und den leeren Papiersack im Rucksack, die ich dann in der Therapie therapeutisch und energetisch aufgeladen habe und – im Rucksack nach der Stunde diesmal via Straßen- und U-Bahn nach Hause getragen und die Ikeatasche, die bei uns als Papierbehälter dient, an ihrem Platz aufgehängt und den leeren Papiersack in die Truhe unter der Sitzbank im Vorzimmer, wo alle unsere Papier- und Plastiksackerln lagern, gesteckt habe. Was sagst jetzt!?!“

„Tüchtig!“, sagte die Frau.




(2.5.2023)

©Peter Alois Rumpf Mai 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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