Freitag, 17. Februar 2023

3089 In meinen Ketten

 

0:46 a.m.  Hände und Füße sind kalt. In der Brust schmerzt es. Ich rutsche in eine Ärzte-Hass-Trance und zucke für Sekunden weg, verliere Wahrnehmung und Gegenwart, verliere mich in geschaute Kampfszenen und gerate in große Aufregung. Wie gesagt: für ein paar Sekunden. Dann war der Anfall vorbei und ich beruhige mich langsam wieder. Es bleiben aber Leere, seelische Erschöpfung und Enttäuschung zurück: der Kampf war ja nur gegen unwirkliche Windmühlen; er hat ja nicht einmal stattgefunden; alles ist wie vorher; nichts hat sich verändert. Nur ein schaler Nachgeschmack bleibt zurück, und der Geruch der Vergeblichkeit; die Trauer darüber, dass ich meine Ketten nicht abgeschüttelt habe. Und die Scham darüber, in meinen Ketten von der Freiheit nur zu träumen und zu phantasieren.

 

(17.2.2023)

©Peter Alois Rumpf  Februar 2023   peteraloisrumpf@gmail.com

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