3089 In meinen Ketten
0:46 a.m. Hände und
Füße sind kalt. In der Brust schmerzt es. Ich rutsche in eine Ärzte-Hass-Trance
und zucke für Sekunden weg, verliere Wahrnehmung und Gegenwart, verliere mich
in geschaute Kampfszenen und gerate in große Aufregung. Wie gesagt: für ein
paar Sekunden. Dann war der Anfall vorbei und ich beruhige mich langsam wieder.
Es bleiben aber Leere, seelische Erschöpfung und Enttäuschung zurück: der Kampf
war ja nur gegen unwirkliche Windmühlen; er hat ja nicht einmal stattgefunden;
alles ist wie vorher; nichts hat sich verändert. Nur ein schaler Nachgeschmack
bleibt zurück, und der Geruch der Vergeblichkeit; die Trauer darüber, dass ich
meine Ketten nicht abgeschüttelt habe. Und die Scham darüber, in meinen Ketten
von der Freiheit nur zu träumen und zu phantasieren.
(17.2.2023)
©Peter Alois
Rumpf Februar 2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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