3080 Modus vivendi
7:59 a.m. Im Traum
die große Angst, und jetzt die Irritation, Verwirrung. Die Angst sitzt noch in
den Knochen. Die Heizung springt an, wie ich höre. Ob die Angst wirklich in den
Knochen sitzt? Vielleicht erst später. Jetzt würde ich sie in der Leibesmitte
verorten. Die Bedrängnis ist noch stark. In den Heizkörpern beginnt es zu
knacken und zu rumoren. Geklopfe auch auf der Baustelle im nächsten Hof. Soviel
Fremdheit halte ich kaum aus. Die Flucht in den Schlaf ist mir wegen der Albträume
verwehrt. Ich muß es jetzt nur aushalten.
8:34 a.m. Die Katze,
die gekommen ist, hat meinen inneren Knoten etwas gelockert. Seufzend atme ich
durch. Langsam beruhige ich mich und finde einen Modus vivendi. Es wird bessere
Modi geben, angesehenere, erfolgreichere, ausgeglichenere, effizientere.
8:53 a.m. Frei bin
ich noch lange nicht. Jetzt brennt es ordentlich in der Brust; geht aber
schnell wieder vorbei. Aufzustehen kann ich mich nicht entschließen und
will ich auch nicht. Ich will mich
innerlich aufwärmen, bevor ich hinausgehe. Meinen linken Arm mit dem Notizbuch
halte ich auch noch immer verkrampft, ich versuche ihn zu lockern. Deshalb lege
ich jetzt das Notizbuch weg und zieh die Decke über Arme und Schultern.
(13.2.2023)
©Peter Alois Rumpf Februar
2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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