3067 Apfel
9:36 a.m. Vom
Augarten draußen komm ich herein, ich muß euch sagen: es tut nicht schnei’n.
Aber regnen, tröpfeln, winden, wehn – ach! Es ist so schön mit den Tageskindern
zu gehn – äh - zu fahren: so gegen Ende der Rückfahrt vom Augarten nach Hause
zu uns stehen alle von ihren Sitzbänkchen auf, drehn sich nach außen (wenn sie
sitzen, blicken sich die Kinder in zwei gegenüber befindlichen Reihen ins
Gesicht) und beginnen in kindlichem, aber doch archaisch anmutendem Chor zu
singen: mehrstimmig, wunderbar in monotoner Melodieführung lang anhaltende
Tonreihen. Und vorher werden im sechssitzrigen Wagerl Apfelspalten gegessen.
Weil die Fahrt selber als Erlebnis und – wörtlich! - Erfahrung zählt, ist nicht
das möglichst schnelle Erreichen des Zieles das Wichtigste: also sagt ein Kind
„Apfel“ wird angehalten, die Dose aus dem Rucksack geholt und das Kind kann
sich die Apfelspalte herausnehmen. Im Winter kommt noch Handschuhe aus und
Handschuhe an dazu, weil es kalt ist, aber zum Apfelessen die meist klobigen
Fäustlinge ungeeignet sind.
Jetzt habe ich die typischen Winter-Kälte-Wangen – das tut
so gut – und habe mich dennoch schon wieder ins Bett gelegt und gönne mir einen
Lesevormittag, der mich vorallem ins Engadin entführt.
(3.2.2023)
©Peter Alois
Rumpf Februar 2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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