2958 Wahrnehmungsspezialität
2:28 a.m. Fast immer, wenn ich mich zur Ruhe begebe und alle
Geräte abgedreht habe, kommt der Schmerz. Manchmal nur so ein Anhauch, manchmal
heftig. Mich wundert es nicht. Und ich akzeptiere das auch. Ich muß und will
damit leben. Und meine Wahrnehmungsspezialität heute ist ein beinah
unsichtbarer Nebelschleier, der in meinem Zimmer schwebt, nur bei einem
bestimmten Lichteinfallswinkel bemerkbar. Zunächst leicht erklärt mit vom Aufschütteln
der Bettdecke aufgescheuchtem und nun schwebendem Staub und der einen oder
anderen verschmierten Stelle auf dem Glas meiner Lesebrille. Ich spiele
wahrnehmungstechnisch mit diesen optischen Täuschungen (?), betrachte diese vagen
Schleier, will sie sozusagen mit den Augen und meiner Konzentration festhalten
oder wenigstens als Form stabilisieren. Und das gelingt auch. Auch wenn ich
diese Schleier aus den Augen verliere, kann ich sie
jedes Mal wieder finden. Jetzt zum Beispiel fließt eine regelrechte Wand aus Dunstschleiern
von oben nach unten und hört nicht auf. Ich aber werde langsam müde. Das große
Hinunterschweben fängt an.
(2.11.2022)
©Peter Alois Rumpf November
2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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