Mittwoch, 2. November 2022

2958 Wahrnehmungsspezialität

 

2:28 a.m. Fast immer, wenn ich mich zur Ruhe begebe und alle Geräte abgedreht habe, kommt der Schmerz. Manchmal nur so ein Anhauch, manchmal heftig. Mich wundert es nicht. Und ich akzeptiere das auch. Ich muß und will damit leben. Und meine Wahrnehmungsspezialität heute ist ein beinah unsichtbarer Nebelschleier, der in meinem Zimmer schwebt, nur bei einem bestimmten Lichteinfallswinkel bemerkbar. Zunächst leicht erklärt mit vom Aufschütteln der Bettdecke aufgescheuchtem und nun schwebendem Staub und der einen oder anderen verschmierten Stelle auf dem Glas meiner Lesebrille. Ich spiele wahrnehmungstechnisch mit diesen optischen Täuschungen (?), betrachte diese vagen Schleier, will sie sozusagen mit den Augen und meiner Konzentration festhalten oder wenigstens als Form stabilisieren. Und das gelingt auch. Auch wenn ich diese Schleier aus den Augen verliere, kann ich sie jedes Mal wieder finden. Jetzt zum Beispiel fließt eine regelrechte Wand aus Dunstschleiern von oben nach unten und hört nicht auf. Ich aber werde langsam müde. Das große Hinunterschweben fängt an.

(2.11.2022)

©Peter Alois Rumpf  November 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

 

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite