Mittwoch, 2. November 2022

2953 Nebelschau

 

Ich sitze am Fenster und blicke von der Höhe des Schlosses in die vernebelte Landschaft. Nur die näheren Partien sind erkennbar. Und die nahestehenden Bäume, eine Straße, die sich so liebevoll den sanften Hang hinauf schlängelt, ein elegischer Schotterweg, der links abbiegt, ein Wäldchen schimmert sich gerade noch durch den Nebel, ein großer Hof, einzelne Baumgruppen. Mir kommt vor, ich könnte das ewig betrachten.  Stundenlang am Fenster sitzen und in den landschaftsverschluckenden Nebel gaffen und dabei die leibeigene Melancholie hochkommen lassen. Straßen und Wege sind wichtig; sie mögen leer und unbenützt sein, aber dass sie da sind. Von der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung ungestört Nebel schauen.

(29.10.2022)

©Peter Alois Rumpf  Oktober 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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