2944 Derfangen
1:08 a.m. Das Herz ist mir schwer, aber ich derfange mich
wieder. Obwohl ich mich vorm beruhigten, erfangenen Zustand fürchte: dass er
mir als fauler Kompromiss ekelt, weil ich dann alle meine Wünsche und Träume
aufgegeben haben und resigniert sein werde. Dass ich dann alles brav tun werde,
was man von mir verlangt und erwartet, so schlecht und unrecht und lustlos, wie
ich es hinbekomme. Also eine Unterwerfung. Leben ist das nicht. Der Schmerz ist
es, der mir anzeigt, dass ich noch nicht aufgegeben habe. Wenn ich wieder
beruhigt bin, dann bin ich angepasst; aber wofür? Meine Expertise wird nirgends
gebraucht und meine eigenen Beiträge sind nicht erwünscht und verfallen, oder
kommen mangels Resonanz erst gar nicht zustande. Ach! Jetzt fängt das unterste
Regalbrett mit all seinen Büchern an, sich zu bewegen und zu schweben. Das
gefällt mir, weil … weil es etwas anderes ist; eine nette Geste von
was-weiß-ich-woher. Es erscheint sogar ein Lächeln auf meinem Gesicht.
Zumindest von innen her hat es so ausgeschaut, als hätte ich gelächelt.
(24.10.2022)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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