2940 Komm ins Bett
6:38 a.m. Womit würde ich meine Texte beginnen, wenn nicht
das Handy am Nachtkastl läge, von dem ich die Uhrzeit ablesen kann? Draußen ist
es noch finster? Die Katze hat mich aufgeweckt? Verwirrt schäle ich mich aus
einem verworrenen Traum? Oder: unvorbereitet bin ich in die Welt geworfen? Es
ist tatsächlich noch ganz finster, als mich die Katze mittels Tatze auf der
Glatze aufgeweckt und aus einem unguten, unangenehmen Traum geholt hat und ich
verworren, ungelenk und überfordert mich dem Katzenfüttern und somit der
Alltagswelt zuwende (hingebe wäre übertrieben). In dieser traumfrustrierten
Morgenzeit empfinde ich sogar mein geliebtes Zimmer als beinah hässlich. Angst
ist da – das ist es! Angst vor dem Winter, der Kälte, den Heizkosten. Mir ekelt
vorm Gedanken an eine kalte Wohnung, an eine bald kaputte Heizung (wofür es
Anzeichen gibt), deren Reparatur wir uns nicht leisten könnten, an Verarmung
überhaupt. Mir wird schlecht vor Angst. Ich stehe nochmals auf und überprüfe
unten, ob die Heizung anspringt, und die Zimmertemperatur, denn es gibt
manchmal schon Probleme mit der Heizung. ... Alles ist gut: die Temperatur
ausreichend (es ist nicht kalt!) und überhaupt hatte ich vergessen, dass ich
die Startzeit der Heizung auf 8:00 a.m. verlegt habe. Also ist meine
Überprüfung viel zu früh und hinfällig. So viel zum Thema Verwirrung des
Geistes und der Seele. Komm wieder ins Bett, deck dich doch warm zu, putz dir
deine erkältungsrotzige Nase und schlaf einfach weiter.
(19.10.2022)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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