2863 Der Sachverhalt
Im Espresso. Herinnen Musik aus den Lautsprechern, draußen
ein Straßenmusikant mit Gitarre, ein älterer Mann mit einem winzig kleinen
Scherzhütchen mit lächerlichem Federchen auf dem Kopf. Ein Fall von
Fremdschämen: peinlich, was manche glauben, dass dem Publikum – also auch
mir - gefällt!
Die Schlagzeug- und Orchester-pathetische Musik aus den
Boxen ist mir viel lieber (mein Gehirn läßt mich immer öfter im Stich: statt
„lieber“ schrieb ich „vieler“; statt „statt“ „satt“ - mein Gehirn ist satt? Mag
es nicht mehr arbeiten? Erstaunlich: mir kommen Tränen! Es gibt noch viel zu
erforschen („erfoschen“ statt „erforschen“)). Die Musik ist jetzt wunderbar
gitarrenpathetisch. Die jungen Leute hier (alle sind jung, die nicht alt sind)
haben es lustig. Ich bin wie ein Elfenbeinturm-Professor (ohne
Elfenbeinturm und ohne Professur) da herinnen außen vor und lächle beim
Zuschauen das Leben an. Der Wind kommt ein wenig ins Lokal herein und hebt auf
dem Zeitungstischchen das rosane (rosig ist es ja nicht) Deckblatt des Standard
vom 25.8.2022.
Die Zeit ist vergangen. Aber immer noch zupft der Wind an
der Zeitung herum. Die Musik hier ist genau richtig („sichtig“) für mich:
Elektro-Sitar-Pathos. Übrigens: der Wind kommt gar nicht von draußen herein –
wie ich erst jetzt bemerke – sondern vom bisher unbeachteten Deckenventilator.
Weil mir aufgefallen ist, dass, wenn der Wind durch die Tür hereinkäme, dieses
Zeitungsblatt niemals von links nach rechts hätte heben können, sondern nur von
rechts nach links – wenn die Zeitung andersherum da läge. Das hat mich
veranlaßt, den Sachverhalt genauer zu untersuchen. Der Deckenventilator also!
Auch fürs Anwenden aufs Psychische ein interessantes, überlegenswertes Bild.
Ein paar Photos noch, dann gehe ich.
(25.8.2022)
©Peter
Alois Rumpf August 2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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