2850 Tropennacht
1:07 a.m. In dieser – ich weiß nicht wievielten –
Tropennacht ist mein geliebtes Zimmer zu eng, stickig, trotz des offenen
Fensters herinnen und dem im Vorraum draußen, freudlos irgendwie, vergeblich
suchen meine Augen die Wände und Regale nach etwas Erhellendem, Aufmunterndem
ab, meine aufgehängten, angetackerten, hingelehnten Bilder funktionieren nicht
mehr als magische Fallen, ratlos, einfallslos, was ich mit ihnen anfangen soll,
versucht mein Blick sich an den nackten Kunstweibern anzusaugen, aber er gleitet
lustlos ab. Nur die Kinderzeichnungen verschaffen meinem Geist etwas Lockerung
und meiner Seele etwas Erleichterung. Die Luft wird kühler und auch das tut gut.
Die aufgesplisste Stelle – ich könnte auch sagen: die von mir so schlampig und
schlecht gemalte Stelle in der Kurve der Hafenstraße von Mali Lošinj bringt
mich wegen ihrer Absurdität und ihrer aus Mangel an Form allen Deutungen und
Interpretationen offenen Identitätslosigkeit und den hunderten verschiedenen
Dingen, die ich meist spät nachts und übermüdet darin schon gesehen habe, ein
wenig zum Lächeln.
Geht schon wieder. Vielleicht kann ich schlafen. Die
Müdigkeit ist ja rechtschaffen zusammengeblüht. (Dieser letzte Satz ist mir um
2.31 a.m. eingefallen, als Ergebnis der ersten Schlaf- und Traumphase, aus der
ich von der Schwüle in die Schwüle aufgewacht bin.)
(17.8.2022)
©Peter
Alois Rumpf August 2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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