Donnerstag, 11. August 2022

2844 Sehnsucht

 

2:39 a.m. Es geht. Es geht so. Freilich: das Ziehen der Sehnsucht ist da und macht mich darauf aufmerksam, dass mir etwas Wichtiges in meinem Leben fehlt. Aber das ist nichts Neues, das war schon immer so. Im Übrigen ist es gar nicht so klar, wonach ich mich konkret sehnen will; das hängt auch von meinem aktuellen Mut ab. Ich kann nämlich Verschiedenes einsetzen und meine Sehnsucht läßt sich jeweils dort einhängen. Bei starker Resignation zum Beispiel ist es dann die Sehnsucht nach mehr Sex. Aber ich bin nicht dumm. Ich bin geistig wach und auf der Höhe der Zeit und habe meinen Tsetse oder Kaka gelesen und weiß, was das eigentliche und letztliche Objekt der Sehnsucht ist: das magische Erbe, das da im mir und allen angelegt ist, ein Potential, ein Schatz, der unerkannt und ungehoben verrottet und vor sich hin schimmelt, die Chance, tatsächlich ein Wundertäter und – empfänger zu sein (was natürlich wieder einmal sehr mißverständlich ausgedrückt ist), die Chance, das Leben in Fülle und größter Intensität zu leben. Ja, so ist es.

Ich lege mich jetzt schlafen. Ich warte nicht, bis der Schmerz zu groß ist.

 

(11.8.2022)

©Peter Alois Rumpf  August 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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