2844 Sehnsucht
2:39 a.m. Es geht. Es geht so. Freilich: das Ziehen der
Sehnsucht ist da und macht mich darauf aufmerksam, dass mir etwas Wichtiges in
meinem Leben fehlt. Aber das ist nichts Neues, das war schon immer so. Im
Übrigen ist es gar nicht so klar, wonach ich mich konkret sehnen will; das
hängt auch von meinem aktuellen Mut ab. Ich kann nämlich Verschiedenes
einsetzen und meine Sehnsucht läßt sich jeweils dort einhängen. Bei starker
Resignation zum Beispiel ist es dann die Sehnsucht nach mehr Sex. Aber ich bin
nicht dumm. Ich bin geistig wach und auf der Höhe der Zeit und habe meinen
Tsetse oder Kaka gelesen und weiß, was das eigentliche und letztliche Objekt
der Sehnsucht ist: das magische Erbe, das da im mir und allen angelegt ist, ein
Potential, ein Schatz, der unerkannt und ungehoben verrottet und vor sich hin
schimmelt, die Chance, tatsächlich ein Wundertäter und – empfänger zu sein (was
natürlich wieder einmal sehr mißverständlich ausgedrückt ist), die Chance, das
Leben in Fülle und größter Intensität zu leben. Ja, so ist es.
Ich lege mich jetzt schlafen. Ich warte nicht, bis der
Schmerz zu groß ist.
(11.8.2022)
©Peter
Alois Rumpf August 2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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