2834 Intensität über dem Nichts
Es ist wirklich spannend und auf stille Art erregend, an
einem heißen Tag wie heute die Fenster geschlossen und alle Fenster so gut es
geht verdunkelt in der Wohnung auszuharren, vielleicht gerade erst aus einem
befremdenden Traum oder einem mysteriösen Roman getaumelt, die Stille erstaunt
zu registrieren, wie verloren in einer ganz alten Zeit und den dumpfen, schon
etwas abgestandenen und leicht muffigen Geruch in der Wohnung wahrzunehmen.
Eine unheimliche und ungeheuerliche Intensität über dem Nichts oder bestenfalls
über der trägen Langeweile, die aber so köstlich ist. Ich existiere, mehr ist
es nicht. Ich rage heraus und stecke gleichzeitig fest. Das ist etwas
Existentielles, nicht Sexuelles, wie herausragen und feststecken suggerieren
könnten, auch wenn der hilflose und schamanisch ungeschulte Geist sich sexuelle
Hilfsvorstellungen herbeiwinken könnte. Nein, nein Freunde: ihr bellt den falschen
Baum an: der Maibaum war in Wahrheit auch im August kein Phallussymbol, sondern
ein Weltenbaum an dem die Seher und Seherinnen in die verschiedenen Welten
geklettert sind. Nur ungeübte und beschränkte Seher (wie ich) kommen über die
Müllhaldenzone unserer Alltagswelt nicht hinaus. Das Rauschen der Lüftung oder
Klimaanlage gibt mir recht.
Ich gehe jetzt hinunter in die Küche, um wegen des
verdammten, schlecht bis gar nicht arbeitenden Geschirrspülers das Geschirr der
letzten zwei Tage händisch abzuwaschen.
(4.8.2022)
©Peter
Alois Rumpf August 2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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