Samstag, 11. September 2021

2423 Nachtrag zu 2420 Bääääh

 

Meine Frau hat mir nach der Lektüre von 2420 erklärt, wo Josef und Maria, die Hirten und die zwei (!) Könige sind: sie hat sie weggeräumt! Denn eines Tages haben die Kinder angefangen, Spritzpistole zu spielen. Das habe auch ich mitbekommen. Sie nahmen irgendwas Längliches und hielten es dem oder der anderen vor die Brust und riefen: „spritz! spritz!“ oder machten spritzendes Wasser nach so à la „tschschsch tschschsch“. Ich kann mich erinnern, dass sich manche beschwert haben, dass sie „angespritzt“ werden. Wie das im Eifer des Spiels halt so ist und wir drücken ja auch im Spiel echte Emotionen aus. Mich haben sie übrigens auch gerne „angespritzt“. Ja dann hat wer angefangen, Josef und Maria als Spritzpistolen zu verwenden. Da bestand die Gefahr, dass sie im Spielrausch sich gegenseitig diese größeren und schwereren Krippenfiguren an die Köpfe schmeißen könnten; und die sind schon havier als die Schafe und das kleine Jesusbaby.

Aber was für eine Freiheit! Die Figuren, die vom Impresario und dem Requisiteur der Bühne unseres Lebens und unserer Kultur angeboten werden, so nonchalant, frei, unbekümmert und kreativ zu nutzen! Und sich nicht von deren reingeschnitzten Rollen besetzen zu lassen. Darum geht es ja auch im Leben. Josef und Maria als Spritzpistolen! Herrlich!

 

(11.9.2021)

 

 ©Peter Alois Rumpf   September 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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