Donnerstag, 9. September 2021

2420 Bääääh

 

Das Jesuskind liegt in der Krippe, ganz allein im ruinösen Stall, dem schon das Dach und eine Seitenwand fehlen. Die hölzernen Kühe und Schafe weiden – wie's ausschaut – auf dem Regalbrett gleich neben dem Stall. Wo Josef und Maria sind, weiß ich nicht – die Tageskinder spielen gerne mit den Figuren und versetzen sie oft in andere Welten. Auch die Hirten sind unterwegs und ebenso die zwei Könige. Ihr habt richtig gelesen: zwei Könige! Zu drei Königsfiguren haben wir es nie geschafft; irgendwann ist die jährliche Bestellerei von Figuren abgerissen.

Seit Jahrzehnten spielen die Tagis auch mit diesen Krippenfiguren, und das kleine Jesusbaby - so als kleines Holzstücklein – das so leicht verloren gehen könnte, ist noch nie für längere Zeit verloren gewesen. Dabei haben die Figuren dieser Weihnachtskrippe öfters ihre auf den Leib geschnitzten Rollen durchaus wechseln können.

Den größten Rollenwechsel habe ich mit einem Schaf erlebt: vom Schaf (bääääh!) zu einer Bohrmaschine (boooääääeee!) über die akustische Brücke. Denn so schwer ist es nicht, vom schafischen Bäh zu den Motorengeräuschen einer Bohrmaschine zu kommen, noch dazu, wenn die Rolle als Arbeiter mit Bohrmaschine zu den beliebtesten des spielenden Buben gehörte. Zuerst hat er mir das blökende Schaf an der Sperre zur Küche, wo ich mein Frühstück zubereitet habe, gezeigt, um dann die Figur an das Holz der Sperre zu halten und in einen Bohrarbeiter zu mutieren.

Aber jetzt schauen die Tagis vor ihrem Mittagsschlaf noch gemeinsam eines der Wimmelbücher an, während ich in der Küche mein Frühstück bereite und das Universale Jesuskind schon ruhig in seiner Krippe schlummert.

 

(9.9.2021)

 

 ©Peter Alois Rumpf   September 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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