2272 Die Bücher stehen aufrecht und stumm
Nach der heutigen Schwerarbeit lehne ich im Bett bei meinen
üblichen nächtlichen Betrachtungen und versuche ruhig zu werden (Katzl, Katzl loos
mi schreibm! (zur Melodie von „Foda, Foda loos mi ziagn“ aus dem Rustikal
Watzmann)).
Alles ist ruhig, die Bücher stehen aufrecht und stumm; am
Kopfe surren die Ohren. Die Bilder bilden sich nichts ein. Die Kunstkarten
arten nicht aus. Ich erwarte heute nichts und bin ganz zufrieden so. Die Katze
auf der Brust, das Notizbuch am Knie, warte ich ohne Stress, ob sich noch
irgendetwas Aufzuschreibendes ergibt, ob die Götter mir noch irgendeinen
Verkündigungsauftrag zuschanzen.
War das eine kleine Fliege oder eine größere Motte im
Lichtkegel? Ein Hustenanfall entstaubt meinen Leselampenschirm. Eine Zeit lang
schweben noch die Staubteilchen herum und bilden eine eigene Galaxie, aber nun
– so schnell kann's gehen! – ist es mit dem Zauber vorbei und nichts passiert.
(27./28.5.2021)
©Peter Alois Rumpf
Mai 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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