Donnerstag, 27. Mai 2021

2267 Day In Day Out

 

XTC höre ich und in der Fensterscheibe vor mir erzeuge ich kleine Lichtblitze mit meiner Leseschreibbrille, indem ich versuche, sie in einen geeigneten Lichtstrahl zu halten. Das ist meine Abendunterhaltung ohne Laptop (Reparatur), ohne Fernseher, ohne Bücher, die mich momentan interessieren. Unterbrochen von den durch den in mein Zimmer diffundierenden Duft des Katzenkisterls ausgelösten Aktivitäten. Ja, die Literarisierung (Liter-Arisierung; mir geht die Einwortgedichte und Wortspielegruppe auf Facebook ab!) des eigenen bedeutungslosen Lebens! Na und?! Ohne Amt und Würden, ohne Kanzel oder Rednerpult, ohne öffentliche Aufträge oder Auftritte oder Ähnlichem, also ohne Resonanz bleibt mir Geschichtenerzähler und Wanderprediger nicht viel anderes übrig. So ganz stillhalten will ich bis zu meinem Absterben Amen auch nicht. Als Gescheiteter (Gescheit-Äther, Gescheit-Peter; siehe oben) hat man viel Freiheit! Weil es auf ein paar Sünden mehr auch nicht mehr ankommt, wenn das Urteil sowieso „Raus, dorthin wo Heulen und Zähneknirschen herrscht!“ lauten wird (ich habe nie jemandem eine Zwiebel zugeworfen!). Ich lache euch Jenseitige aus! Nur den Döbereiner tät ich mir gern noch vorknöpfen, bevor ich rausfliege.

Oh was für eine schöne Musik! Day In Day Out. (Damals wegen dem Affenarsch auch zerstört.)

Ich bin now bei Ten Feet Tall.

Am Schreibtisch liegen – neben unaufzählbar vielem anderen Zeugs – auch die Utensilien meiner FFP2-Masken-Verschönerungs-und-Bekritzelungsaktion herum. Drei negative Coronatest-Dinger mit eingestrichenen Cs reihen sich Plastik an Plastik neben dem vorderen CD-Stapel (oben auf liegt VoodooFaustII-Crash-Opera von Manfredu Schu). Das Tarot zeigt immer noch il mondo, weil ich seit Monaten nicht mehr dieses Orakel befrage, denn ich will bei diesem Ergebnis verbleiben, immerhin ist da neben den vier Evangelisten, den vier Quadranten, den vier Elementen auch die Welt als ein fast nacktes Weib drauf. Was will man mehr? Sex ist doch kein so schlechter Ersatz für den mir endgültig verlorenen Himmel. (Individuell verloren! Die dritte Aufmerksamkeit steht von aller und in alle Ewigkeit als Möglichkeit offen.)

Real By Reel.

Bei überraschendem Reichtum wäre auch das Marseille-Tarot eine Investition wert.

Ein wenig blättere ich – entgegen meiner Gewohnheit – den Texte nach und schlage das eine oder andere Wort im Wörterbuch auf.

Oh! Complicated Game! Was für ein aufwirbelndes Stück! Ich bin hochgezwirbelt und in heller Aufregung.

Die Beruhigungsphase.

Und darüber ist es halbeins geworden.

 

(25./26.5.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Mai 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

 

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