Donnerstag, 27. Mai 2021

2257 Zacken vershattern mir die Buchstaben

 

Ich muß aufhören zu lesen, weil gezackte Linien durch mein Gesichtsfeld kreisen und mir die Buchstaben vershattern. Was ist los? Es hört nicht auf. Schreiben geht, denn ich weiß ja, was am Papier hingeschrieben sein soll. Diese Zacken machen so etwas wie offene Kreise – also kreisförmig, aber nicht ganz geschlossen. Manchmal werden sie auch etwas flacher gedrückt oder sind fast hufeisenförmig. Die Zacken selber leuchten intensiv weiß, flimmern stark und bewegen sich. Manchmal gibt es einen bläulichen Nebenton. Ein wunderschönes Blau! Apropos Ton: wie immer in solchen Zuständen ist das Surren verstärkt, breiter, aufgeregter und lauter. Symphonischer könnte ich auch sagen. Die Zacken selbst sind recht schön. Sie wirken lebendig.

Ich gehe jetzt aus dem Zimmer, schauen, ob die Zacken vergehen. Tatsächlich. Nicht gleich, aber nach fünf Minuten herumgehen sind die Zacken zum Rand des Gesichtsfeldes gewandert und verschwunden. Eine unsichtbare Andeutung bleibt; Als könnten sie jederzeit wieder loslegen.

Ja, interessant! Anscheinend brauche ich gar keine illegalen Drogen – ein paar Tassen Kaffee und Murakami lesen – und ich gerate tief in die zweite Aufmerksamkeit.

 

(20./21.5.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Mai 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

 

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