Donnerstag, 27. Mai 2021

2266 Tätätä

 

Ich hatte wirklich geglaubt, dass ich die argen depressiven Anfälle hinter mir habe. Aber mich hatte es die letzten zwei Tage voll erwischt. Dabei bin ich eh so schnell und leicht glücklich zu machen: heute früh zum Beispiel hatte ich den unwiderstehlichen Drang, entgegen meinen Plan mein Geisterfahrerleiberl anzuziehen. Zuerst nur der vage Gedanke, dass ich in der Albertina, die zu besuchen ich mir nicht nur als therapeutische Maßnahme vorgenommen habe, die Landschaftsausstellung von hinten nach vorne – also gegen die Fahrtrichtung durchwandere – was ich dann auch so tat – und deswegen „Geisterfahrer“ passen würde. Dann verwarf ich diese Idee als zu kindisch. Dann: aber das GeisterfahrerT-Shirt ist langärmelig und heute ist es kalt. „Geh bitte!“ antwortete ich mir in meinem inneren Diamonolog. Schließlich zog ich es mir doch an.

Als ich dann mit der U2 auf Gleis1 gen Karlsplatz fahren will, stellt sich heraus, dass wegen einer Störung alle Züge auf Gleis2, das eigentlich die gegengerichtete Strecke ist, fahren. Mein Leiberl hat genau gepasst!

Und da freue ich mich und bin glücklich, weil mein Instinkt das schon gewußt hat und mich zum richtigen T-Shirt manövriert hat. So leicht bin ich glücklich zu machen!

Gestern habe ich noch geschrieben, ich bräuchte dafür mehr Geld („Hey Boss, ich brauch mehr Geld!“), heute genügt dies kleine Unterbewußtseinswunder.

Obwohl es schon toll wäre, wenn mich mein Unterbewußtsein auch zu einem Lottozwölfer hinführen wollte. Oder ist es immer noch so programmiert, dass mir auch kein mittelmäßiger, meinetwegen unterdurchschnittlicher österreichischer Wohlstand zusteht? Weil Geld doch auch helfen tätätä?

 

(25.5.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Mai 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

 

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