2266 Tätätä
Ich hatte wirklich geglaubt, dass ich die argen depressiven
Anfälle hinter mir habe. Aber mich hatte es die letzten zwei Tage voll
erwischt. Dabei bin ich eh so schnell und leicht glücklich zu machen: heute
früh zum Beispiel hatte ich den unwiderstehlichen Drang, entgegen meinen Plan
mein Geisterfahrerleiberl anzuziehen. Zuerst nur der vage Gedanke, dass ich in
der Albertina, die zu besuchen ich mir nicht nur als therapeutische Maßnahme
vorgenommen habe, die Landschaftsausstellung von hinten nach vorne – also gegen
die Fahrtrichtung durchwandere – was ich dann auch so tat – und deswegen
„Geisterfahrer“ passen würde. Dann verwarf ich diese Idee als zu kindisch.
Dann: aber das GeisterfahrerT-Shirt ist langärmelig und heute ist es kalt. „Geh
bitte!“ antwortete ich mir in meinem inneren Diamonolog. Schließlich zog ich es
mir doch an.
Als ich dann mit der U2 auf Gleis1 gen Karlsplatz fahren
will, stellt sich heraus, dass wegen einer Störung alle Züge auf Gleis2, das
eigentlich die gegengerichtete Strecke ist, fahren. Mein Leiberl hat genau
gepasst!
Und da freue ich mich und bin glücklich, weil mein Instinkt
das schon gewußt hat und mich zum richtigen T-Shirt manövriert hat. So leicht
bin ich glücklich zu machen!
Gestern habe ich noch geschrieben, ich bräuchte dafür mehr
Geld („Hey Boss, ich brauch mehr Geld!“), heute genügt dies kleine
Unterbewußtseinswunder.
Obwohl es schon toll wäre, wenn mich mein Unterbewußtsein
auch zu einem Lottozwölfer hinführen wollte. Oder ist es immer noch so
programmiert, dass mir auch kein mittelmäßiger, meinetwegen
unterdurchschnittlicher österreichischer Wohlstand zusteht? Weil Geld doch auch
helfen tätätä?
(25.5.2021)
©Peter Alois Rumpf Mai 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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