1939 Ausrauben? Übernachten?
Die Sonne hat die Wolkendecke aufgerissen. Die Schwalbe saust am Fenster vorbei. Sind die Blätter auf dem Baum dort schon angebräunt? Das gibt’s nicht!
Das modulierende Rauschen der Thaya und mein ewiges Universalsurren im Ohr. Der Abzug der Wolkenformationen ist zeitlupen-dramatisch; eine besonders kompakte ritzt sich an einem fernen Sende(?)Masten.
Abend.
Ich reibe meine verschwitzten Zehen an den metallenen Rippen
des Heizkörpers. Es juckt mich am ganzen Körper; eine kleine Ameise hat mich an
meinem Rücken krabbelnd sekkiert und meine Reaktionen überlebt.
Der Pilot geht unter die Dusche. Denn solch falschen
Piloten, sowie Idioten und Zeloten ist verschwitzt sein verboten.
Hää? Warum stürme ich mit diesem fragwürdigen russischen
Komiker die Wohnung der alten Dame und biete ihr an, dass wir vorsingen?
Verdammt! Wo bin ich? In der Wohnung von Erwin Ringel! Na das hat mir noch gefehlt - die Dame ist
seine Witwe. Angst hat sie nicht! Oh! Er sitzt auch noch gut versteckt hinter
dem Klavier und läßt jetzt plötzlich seine tiefe Stimme bei einem kurzen
Kommentar erschallen! Was soll das! Der
schaut gar nicht wie der Ringel aus und klingt auch nicht so und ist es
trotzdem. Er will, dass wir ihm einzeln vortanzen – um dabei unsere Psychen zu
studieren. Der Russe fängt an und dreht sich wie ein Weib herum. Was wollten
wir da eigentlich? Ausrauben? Übernachten?
Und jetzt ist es hell und Morgen.
(5./6.8.2020)
©Peter
Alois Rumpf August 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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