1935 Die Badehose
Wie wir den Weg hinuntergegangen sind, habe ich es noch
nicht bemerkt. Und wie ich die Mägde und
Knechte Ruprechts so fromm heilige schöne Lieder singen gehört habe, da mußte
ich noch feststellen, dass ich dafür sehr anfällig bin und gleichzeitig gern
spotten möchte. Aber jetzt!
Aber jetzt! Oh! Jetzt merke ich: heute habe ich Kraft! Wir
sind im Thayabad und als ich meine Unterhose, die mir beim Umkleiden unter dem
herumgeschlungenen Handtuch ins Gras gefallen und nach dem Aufheben voller von
der Mahd zurückgebliebener Grashalme ist, ausschütteln wollte, da ist durch meine Kraft aufgetankt die Unterhose
aus meiner Hand gesprungen und hat auf die Lagerdecke einen großartigen Salto
hingelegt – hast du nicht gesehen!
Und als ich die Bandln meiner Badehose, die dazu dienen,
letztere unter der Bauchwölbung an meinen Hüften zu halten, verknoten wollte,
konnten meine Finger vor lauter großer Kraft gar keine Masche mehr binden. So
stark bin ich heute.
Ab ins Wasser, ins goldig-braune, kann ich nur sagen, und
schwimm bis zur Kurve den geliebten Fluß hinauf! Nur einen Schluck noch vom
gespritzten Apfelsaft.
(2.8.2020)
©Peter
Alois Rumpf August 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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