1823 Ein Scheiß Text
Die Gegenstände hängen wie komplizierte Einstülpungen von
außen eben an der Außenhaut meines kleinen Raumes herein. Ich schließe meine
Augen und bin erstaunt, daß ich sie zum Schreiben wieder öffnen muß.
Enttäuscht. Ich bin im grauen Land. Aber nachdem meine Mission schon aufgegeben
wurde, ist das völlig egal. Keine Bodenstation nimmt noch meine Funksprüche
auf.
Warum immer gleich diese Stimmung, sobald ich zum Kuli
greife? Als zöge sie der arme Kuli hervor, oder meine Schreibstartrituale.
Woher? Aus der Luft? Aus meiner Seele? Aus meinem Repertoire? Von den
Misthaufen der Menschheitsgeschichte?
Die Katze weiß es besser. Ich verordne mir wenn schon nicht
Fröhlichkeit so doch Neutralität. Nach Schweizer Vorbild. Raushalten und
ordentlich Geld verdienen. Mir fehlen bloß Fleiß und Disziplin – mischt sich
mein innerer Kritiker ein.
Zurück zu den gegenständlichen Einstülpungen.
Ein Hauch des Windes und schon …
Der … Versuch, tiefsinnig zu sein. Oder zu scheinen.
Zurück zu den Ein-Ausstülpungen, die sich mir
entgegenstrecken, wenn sie fest sind und hängen, wenn sie noch schlaff sind,
von einer äußeren Kraft hereingepresst. Alles steht an der Wand. Nur keine
französischen Schmähs!
In Viruszeiten wie diesen darf ich beim Schreiben
einschlafen.
(5.5.2020)
©Peter Alois Rumpf, Mai 2020
peteraloisrumpf@gmail.com
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