1818 Resonanz
In einer akustischen Blase aus Surren und
Montagepunktverschiebung; jetzt kommen die bis ins Tieffrequentische reichenden
Baugeräusche dazu. Wie in einem Rausch. Jetzt setzen die hohen nervenzerrenden
Töne des Pürierstabes aus der Küche ein. Rechts von mir beruhigendes Schnurren
der Katze.
In coronasicherem Abstand der schwebende Helligkeitsball vor
mir an meiner Erbauungswand.
Ein leichtes Sticheln an der linken Schläfe.
Aber die gesamte aufgeregte Szenerie beruhigt sich ein
wenig. Selbst das liebe Schnurren hat sich zuerst von meiner Brust entfernt,
sich mir zu Füßen gelegt und dann aufgehört.
Mein linkes Ohr strengt sich sehr an aufmerksam zu lauschen
und fängt wirklich ein paar Schallwellen auf, die üblicherweise zwischen den
anderen verborgen bleiben oder verloren gehen.
Meine Nasennebenhöhlen bieten sich auch als Resonanzraum an.
Ich fühle das und überhaupt bringt sich die Nase als Organ stärker ins Spiel.
Ein – wie ich glaube – imaginärer Tunnel direkt und
direttissima zwischen meinen beiden Ohren entsteht; ich kann ihn fühlen und
sehe in als dunkleres Rohr vor meinem inneren Auge.
Kurz ein Auf- und Absausen entlang des Hinterkopfes als
gefühlte Verlängerung der Wirbelsäule.
Die Ohren beginnen ganz real und handfest zu zucken.
Die Geräusche im Hohlraum des Schädels fangen kleine
Kunststücke an: springen, drehen sich, machen Saltos. Ich ahne mein Gehirn (die
Unterseite von unten).
Der linke Ringfinger wird von einer elektro-thermalen
inneren Bewegung heimgesucht.
Das Stiegensteigen, das garantiert links von mir
stattfindet, höre ich nur rechts.
(22.4.2020)
©Peter Alois Rumpf,
April 2020
peteraloisrumpf@gmail.com
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