Montag, 30. März 2020

1808 Ja, gut! Mein Gott!


Fast schon dieses Anblickes entwöhnt gaffe ich wieder einmal auf meine Klein-Albertina am und über dem Bücherregal – den Unterschied zwischen Original und Abbild ignorierend. Seltsam leer ist das Ganze, als hätte das schwarze Loch in der Corona allen Inhalt eingesaugt. Auch meine drei Bilder sind leer, vielleicht habe ich bisher alles Herausgelesene und Herausgeklaubte vorher gläubig hineingelegt … und jetzt ist nichts mehr da. Tote Stücke alles, auch die Skulpturchen und Gegenstände an Bücherregal … nicht unhübsch arrangiert, ein gelindes Spiel, aber sinnlos.
Macht jedoch nichts.

Ich suche die Abbildungen angezogener, halbnackter und nackter Frauen und verweile bei ihnen: Manguins Siesta, Vallottons Blanche et Noir und violettem Hut, Pechsteins Frau im Liegestuhl, Modiglianis Prostituierter – da fällt mir erst auf, daß eine Bildkarte heruntergefallen sein muß, beim Lüften heruntergeweht – wie ich vermute, aber trotz genauer Suche kann ich sie nicht finden.

Von diesen Frauenbildern erwarte ich mir, ein wenig angesprochen und angeregt zu werden, aber das kommt kaum über die Schwelle der Wahrnehmbarkeit.
Auch das macht nicht. Gar nichts.

Meine zwei liebsten der aufgestellten Bildkarten – Kokoschkas London und Chagalls Papierdrachen – rufen bloß ein Hauch erinnerter Gefühle hervor. Aber vielleicht sitze und liege ich zu weit weg.

Zurück zu meinen drei eigenen Bildern: … ja, gut! Mein Gott!











(30.3.2020)












©Peter Alois Rumpf,  März 2020  peteraloisrumpf@gmail.com

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