Freitag, 6. März 2020

1798 b – a – c - h


Meine Finger liegen auf den Seiten des Notizbuches wie die eines Klavierspielers über den Tasten, bereit, loszuspielen. Aber es kommt nichts.
Schlag doch irgendeinen Ton an, irgendeinen, und schau, wie es sich weiterentwickelt.
Nach dem ersten Ton kommt eine lange, lange Generalpause.

Die Ohren jucken, der Regen tröpfelt, die Haut im Gesicht – besonders um die Augen – spannt, in der linken Armbeuge ein Zucken ...

Das Surren moduliert fast schon wie eine sanftere Bohrmaschine. Jetzt prasselt der Regen.

Das Gleichnis vom Blinden Passagier gefällt mir (wobei sich die Frage – aber nicht ich mich vom Bett – erhebt, wieso der Passagier blind sein soll und nicht die, die ihn nicht sehen?!).
Dafür, daß ich ein blinder Passagier bin, habe ich es mir super toll eingerichtet! Hochachtung mein Freund für deine Zähigkeit, Ausdauer, dein großes Improvisationstalent und deinen guten Geschmack!

Bin ich wirklich am falschen Planeten gelandet? Gehörte ich in eine andere Welt? Was weiß ich: Paradies, Aldebaran, hinterm Orion, auf der Capella, Ixtlan?
Egal! Es ist wie es ist!

Spiel ich eigentlich in Dur oder Moll? Was für eine blöde Frage! Möcht untertänigst darauf aufmerksam machen, daß zuviel Moll den Genuß verringert. Variatio delectat. Nach ein bißerl Dur kann sich der Moll viel besser entfalten! Danke für die Ratschläge – du gibst also den Takt an?

Ja! Und das ist eine Superidee! (die habe ich vom Leipziger Thomaskantor gestohlen!): ich werde mein Lebensmusikstück mit den Noten r – u – m – p – f – f – f – f ausklingen lassen!








(6.3.2020)










©Peter Alois Rumpf,  März 2020  peteraloisrumpf@gmail.com

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