Samstag, 7. März 2020

1799 Viel zu viel Stutzen


Vor meinen drei Grazien (Trio 4). Und sie leuchten nach zwei Sekunden wieder auf. Gott oder wem auch immer sei Dank – vor allem aber dem Alex Katz.
Eine weibliche Dreifaltigkeit: stiller Schrecken, stille Trauer, stille Fröhlichkeit. Mir war noch nicht bewußt, daß jemand aus Trauer gelangweilt und arrogant sein kann. Ich lerne dazu.

In meiner geliebten psychodelischen Ecke höre ich John Frusciante und sitze einfach da – beschrieben habe ich sie schon – „ich will das jetzt genießen“ - fast schon wie angekommen.
Vornübergebeugt mache ich meine Notizen, die Beine überschlagen.
Heute bin ich etwas menschenfreundlicher und schaue diese auch an.
Am längsten versenke ich mich in Liliane Tomaskos Fierce und Sounds.

Ich darf auch wieder über die abstrakten Richter staunen und den roten Scheibl habe ich nochmals photographiert um ein besseres Hintergrundbild für mein Handy zu bekommen.

Ich gaffe zur Cecily Brown und weide ihre Kutteln und Zitronen augenmäßig aus. Ich habe sie mir immer als schwarze Frau vorgestellt – warum? - verbinde ich diese gelben Farben mit Afrika? Im Ohr meine Andachtsmusik.

Das wird heute ein kurzer Besuch in der Albertina gewesen sein. Ich bin nämlich schon bei den Spinxen, die sich zunehmend zu meinem Verabschiedungspersonal entwickeln.

Ein Blick in den Spiegel – die Haare stehen – wie sie sollen – zu Berge, genauer: zur Seite – der Pullover schief über die Schultern geworfen – paßt! - Kaugummi kauende rustikale Ex-Schilehrer wandern vorbei, die Hände vor Verlegenheit keck zu Hälfte in die Hosentaschen gesteckt.
Mein rechtes Hosenröhrl ist beim Überschlagen des rechten über das linke Bein viel zu weit rauf gerutscht und so sieht man viel zu viel vom Stutzen.

Ich will noch ein Foto von mir mit der Sphinx machen, aber jetzt beschäftigt sich gerade ein Kleinkind mit ihr und greift ihr auf die Nase. Danke Universum für den Hinweis, denn ich habe anderes vor.

Foto gelungen: ich starre der rechten Sphinx auf ihren nackten, marmornen Busen.






(6.3.2020)








©Peter Alois Rumpf,  März 2020  peteraloisrumpf@gmail.com


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