1659 Nebel
Draußen ist Nebel. Vielleicht verlasse ich heute doch die
Wohnung. Ich schreibe mit dem neuen orangenen Stift, der leuchtet so schön ins
Grau.
Zugegeben: auch das Tischtuch vor mir schmücken rote, gelbe,
orange Muster.
Vor dem Nebelgrau kommen auch die grünen Pflanzen am
Fensterbankerl ins Leuchten und so gut zur Geltung: das Grün strahlt in
ungewöhnlicher Intensität und Deutlichkeit.
Der Nebel könnte mich rauslocken. Aber in dem Autoverkehr?
In dem Lärm? In die durch keine Schönheit zum Innehalten zu bringende blöde
blinde Geschäftigkeit? Nein! Lieber nicht! Nein, hier ist es stiller. Ich weide
meine Augen.
Ich schaue und schaue in den Nebel. Und dann nehme ich das
Bild wirklich auf und bekomme Sehnsucht, den Nebel feucht auf meiner Haut zu
spüren und durch die sanfte Dichte (dichter Nebel lag auf der Erde) zu wandern.
Ich erhebe mich vom Stuhl und mache mich für eine kleine Wanderung bereit.
(16.12.2019)
©Peter Alois Rumpf,
Dezember 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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