1623 Väterchen Übü
Väterchen Übü singt nicht, komponiert nicht, musiziert
nicht. Er löst Kreuzworträtsel wie jeder brave Bürger. In der Wohnung schleicht
er schon ohne Gebiß, in einer schlappen Rumrutschhose, in löchrigen Socken in
Pantoffeln, unfrisiert und ungeduscht umher.
Beim Stiegensteigen drängt er sich manchmal vor, weil er
sich einbildet, der Wegbereiter zu sein. Was wurde eigentlich aus dem
Wundertäter?
Ein tiefer Seufzer der Erleichterung. Sturm führt 4:1.
Schaut gut aus. Das mit Bohnen gestreckte Faschierte mit Gemüse und dem vielen
Pastinak schmeckt sehr gut. Der falsche Jäger ist kein guter Mann, aber jetzt
beginnt sein Blut zu rinnen. Verdiente Rache. Die musikalische Säge singt sich
schneidend ins Gehör.
Väterchen Übü macht zwei, drei Geschirrspülers, ein, zwei
Wäschens, trägt Sessels zuerst hinunter und ein paar Stunden später wieder
hinauf. Schlurft mit Holzschuhen über die Straße, vollbringt keine
Wunder, füttert die Katze, spielt Majongg-Festung und Solitär. Väterchen Übü
hat Blähungen, seine Augen jucken, detto die freigelegte Kopfhaut.
Väterchen Übü hat zu viel gegessen und zu wenig getrunken.
Väterchen Übü muß aufs Klo.
Väterchen Übü hat wenig Überblick. Die Tage gehen so dahin
und dann wird es Abend.
Väterchen Übü kratzt sich am Kopf und dann zupft und zieht
er sich unten die Haare heraus.
Väterchen Übü hat viel Spaß!
Väterchen Übu wartet auf den Großen Wanderer.
(30.11.2019)
©Peter Alois Rumpf, November 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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