1616 Bon Soir, Madame!
Ich bin zwischen sechs und sieben Uhr abends eingeschlafen,
und jetzt, eine gute halbe Stunde später, nach dem Aufwachen, schlägt mein Herz
wie verrückt.
Und nun ist es halb eins in der Nacht, und ich bin wach. Ich
freue mich, denn ich lese ein tolles Buch (Matt Ruff, Ich und die anderen). Ich
habe meine Lesegier eingedämmt, das Buch weggelegt und will mich zum Schlaf
bereiten.
Ich atme tief durch und blicke innen und außen im Halbkreis.
Nichts auffälliges. Das übliche Surren – ich untersuche es vorerst nicht. Am
meist beobachteten Bild an der Wand, das ich im Jahre 1988 gemalt habe und
unter dem sowohl mein Vater als auch meine Mutter gestorben sind und das sicherlich
– also ich bin mir sicher – etwas von der abfahrenden Energie der Sterbenden
abbekommen hat, finde ich wieder die schwarze Sonne, sonst nichts. Ich spiele
schon noch ein wenig mit meinen Augen an dem Bild herum, ordne es um, aber
alles im normalen Rahmen.
Ich sollte mich zum Schlafen hinlegen, denn wenn ich noch
länger warte und wach ins Narrenkastl schau, kommt noch die Traurigkeit.
Ja! Da ist sie schon! „Bon Soir, Madame! Hallo! Wie geht’s?“
(26./27.11.2019)
©Peter Alois Rumpf,
November 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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