Freitag, 22. November 2019

1609 Mein Herz klopft


Mein Herz klopft, weil ich die Stiegen zwei Stufen pro Schritt hinaufgerannt bin. Warum denke ich jetzt an meinen Kirchenverrat? Warum nenne ich ihn meinen Kirchenverrat, obwohl es ein Verrat eines Kirchenmannes an mir war? Nein, diesen alten Schmarrn muß ich nicht nochmals durchkauen (Text Nummer 434). Ahja! Die Assoziationskette ist über Bayern gelaufen – nein, nicht schon wieder dieses Arschloch!

Eine ungeheure Trauer – ich weiß nicht: hüllt sie mich von außen ein oder steigt sie aus mir auf?
Meine Schreiberei verscheucht sie wieder und macht das Gefühl zur Struktur, zur Verhaltensstruktur. - Ich schwöre, ich blödle nicht! Ich wundere mich selbst, was da gerade abgeht und kann es nicht einordnen. Schlichte Orgelmusik in meinem Kopf – schon verklungen, mitten im Melodieablauf.

Ich hole tief Luft, nachdem ich vorher leicht schnappen mußte und ein leichtes Würgen im Hals ignorieren.

Die Katze schaut mich an, daß es zum Erbarmen ist (Achtung! Kein Selbstmitleid! Das arme Baby wird gekreuzigt! - dafür bin ich einfach zu alt).

Ein seichter Schmerz zieht im Nacken auf.

Ich lasse mich aushalten. Ich weiß, ich will davon nichts wissen. Die Rückkehr dieser Erkenntnis reißt einen Abgrund in meinem Inneren auf, aus dem Panik und Pein aufzusteigen beginnen. Freundchen! Laß alle Vorstellungen von dir fahren! Laß sie in Trümmer gehen … nicht erreichbar … wer? … tot … wer?

Sicherheit ist wichtig. Ja, wie ein erlösender Blitz ist mir das eingeschossen. Bei all meinen Wohnthemen geht es um Sicherheit. Bis hinunter zur ersten Bank. Ich bin meiner Katze für ihre Freundschaft so dankbar.

Oh! Siedend heiß fallen mir meine nächtlichen Facebookaktivitäten ein. Ich muß das wieder herausnehmen. Ich bin zu weit gegangen. Ich springe deswegen nicht aus dem Bett. Es wird mir doch auch wurscht sein. Was ist da eigentlich mir mir los?

Oh, ich sollte mich still ins Winkerl stellen und froh sein, wenn ich atmen darf. Mir wird von meinem Innenleben übel. Jetzt scheißt mir die Katze vor die Tür! Pfui, das stinkt. Blödes Viech! Nein, sie hat eh brav das Kisterl benutzt.

Ich komm mir vor wie einer, der im Abrutschen Halt zu finden versucht und nach jedem Grashalm greift.

Das fröhliche Geschrei der Tagis die Stiegen herauf hat eindeutig eine gute Wirkung auf meine zermarterte Seele.

Der Gestank verflüchtigt sich langsam. Ich mache mit diesem furchtbaren Text jetzt einfach Schluß.

Beratung.

Berufscenter III

Lehralm.

Direkt vor mir explodiert etwas Kleines in einer großen, Stoff umhüllten Schachtel, sodaß es sie kurz vom Boden abhebt und mich reißt es aus dem Schlaf.

Nein, kein Sport. Ich habe mich mein ganzes Leben so angestrengt: ich will nicht mehr.









(22.11.2019)












©Peter Alois Rumpf,  November 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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