1599 Genau die richtige Zeit
Halb drei in der Nacht. Genau die richtige Zeit. Die meisten
Menschen schlafen und ihre Bewußtseine senden keine Wellen, keine Strahlen aus
(Wellen- oder Korpuskeltheorie?), die meine wache Wellenlänge überlagerten oder
meine Korpuskel irritierten. Weil sie in Schlaf und Traum woanders sind,
stärken sie mit ihrer Arbeit nicht diese Wirklichkeit und ihre Begrenzungen,
und unsere Welt und mein Denkraum werden größer, mein Geist hat mehr Spielraum,
die Grenzen sind durchlässiger.
Und was fängt der Geist, der meinige, damit an? Nicht viel,
soweit ich es selbst überblicken kann. Er registriert ein fernes Geräusch,
vermutlich ein einsames Auto auf der Straße jenseits unseres Kanals. Er
entscheidet, manche Phänomene nicht zu beschreiben, weil sich mein Geist – oder
wer auch immer – denkt: das ist zu peinlich.
Also der geistige Raum doch nicht so frei? Oder kauert sich
mein Geist ängstlich in eine Ecke und fürchtet sich vor der Freiheit und den
anderen Geistern?
In meinen Unterschenkeln zieht es. Ich lege mich flach.
(18./19.11.2019)
©Peter Alois Rumpf, November 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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