Donnerstag, 21. November 2019

1606 Ich strecke die Beine


Unwillkürlich forcierte Atemstöße beim Ausatmen. Erst nach einigen tieferen Atemzügen stellt sich wieder das normale Gleichgewicht von Ein und Aus her. Vermutlich irgendwas mit Zwerchfellhochstand.

Nein, das Gleichgewicht ist noch nicht ganz hergestellt. Es ist eine kleine Asymmetrie geblieben. Der Herzbereich panzert.

Ich bin überhaupt noch nicht ausgeschlafen. Ich hänge etwas schief in meiner Würfelhockerposition. Das ist schon geschwindelt, denn weder habe ich die Beine unterschlagen, noch sitze ich kniend auf ihnen. Ich habe bloß die Knie leicht angezogen, sodaß meine Oberschenkel ein schräges Lese- und Schreibpult abgeben. Aber ich selbst fühle mich wie ein mehr oder weniger zusammengekauertes Knäuel.

Ich Würfelhocker und Hofschreiberling am Hofe des Großen Nichts. „Bei allen Aussagen über Gott ist die Unähnlichkeit größer als die Ähnlichkeit“ (Laterankonzil 1215). Das gilt in Wahrheit auch für Engerlinge und Stubenfliegen.

Im Kino ist alles viel einfacher. Trotzdem liebe ich diese zerstückelten Film- und Gedankenfetzen am Morgen. Ich bin nicht im falschen Film.

Wieder stimmt etwas mit der Atmung nicht. Mein Surren macht von Zeit zu Zeit akustische Schluckbewegungen.

Ich strecke die Beine und lege mich flach.










(21.11.2019)










©Peter Alois Rumpf,  November 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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