Montag, 25. November 2019

1613 Der Papierfresser


In meiner frühesten Kindheit habe ich Papier gegessen und Schachteln angenagt. Vielleicht die Kompensation irgendeiner Mangelerscheinung der späteren Nachkriegszeit. Darf ich die Jahre 54/55/56 noch als Nachkriegszeit bezeichnen? Ich denke schon, immerhin habe ich noch vage, verschwommene Erinnerungen an das Barackenlager hinter dem Bahnhof Richtung Kaiserau und an seine Bewohner.

Nun, früher habe ich Papier zum Malen und Zeichnen verbraucht, jetzt zum Schreiben und Ausdrucken. Und geheiratet habe ich eine Tochter der Papierindustrie – sozusagen.

Jetzt allerdings bin ich vollgefressen mit Reis, Tofu, Zwiebel, Kürbis, Erdäpfel, und einiges mehr (finanziert und gekocht von meiner Frau).
Meinen Mittagsschlaf habe ich vor meinem Mittagessen so um zwei Uhr gehalten.
Es dämmert bereits und schaut in meinem Hinterzimmer schon recht nach Abend aus, obwohl es erst halb vier sein dürfte.
Alles was nach Abend, beenden, aufgeben, abschließen, verabschieden, nach Das-wars und Denn-es-will-Abend-werden-und-der-Tag-hat-sich-geneieiget ausschaut, soll mir recht sein.
Oh du glückliche Resignation! Die mir eine solche Bettruhe brachte! Ich will nur darauf schauen, nicht nochmals einzuschlafen. Vielleicht geh ich besser an den Computer.










(25.11.2019)










©Peter Alois Rumpf,  November 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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