Freitag, 30. August 2019

1476 Was für eine Farce!


Es ist wie auf Reisen gehen, denke ich mir. Man läßt alles zurück und schaut, was kommt. Mir hat es nämlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Nur im Internet, auf Facebook, komme ich mich noch daseinsberechtigt und halbwegs selbstverständlich vor. Das Tatortintro fällt mir ein. Ich meine schon ein Dasein in Respekt und Würde und nicht halt irgendwie geduldet sein. Es geht schon um leben, und nicht um irgendwie überleben.
Habe ich ein Recht, wahrgenommen zu werden? Ich denke schon. Wenn es überhaupt so etwas gibt wie „ein Recht haben“.
Ich stehe vor schweren Entscheidungen.
Ich denke schon, daß fünf Tage in Würde leben besser ist als zwanzig Jahre in Frag- und Un-würdigkeit.
Oder ist das falsch? Ist es menschliche Selbstüberschätzung, die Frage nach Würde-Unwürdigkeit zu stellen?
Muß man bereit sein, für seine Entscheidungen zu sterben, um nicht den letzten Funken Selbstachtung zu verlieren? Ich fürchte ja. Oder sag ich: ich scheiß auf Selbstachtung und den ganzen Zirkus?

Ja, stimmt! Das stimmt! Ich bin kein wirkliches Gegenüber.

Werde ich einmal darüber lachen, wie ich hier so in einem gräßlichen, überständigen Weltschmerz hocke und herumlehne? Ist möglich, wäre auch die angemessene Reaktion. Wenn der Weg weitergeht. Ich sehe nicht, wo und wie er weitergehen kann. Das muß ich auch nicht. Es genügt, wenn die GöttInnen ihn sehen und ich ihnen vertrau. Aber Vertrauen ist eindeutig mein Schwachpunkt.

Irgendetwas piepst und ein herankommendes Gewitter donnert. Hoffentlich schlägt bei mir der Blitz ein, der „Unterbrecher der Folgerichtigkeit“ (das sagt er, während er in der guten Stube hockt. Was für eine Farce!).







(29.8.2019)









©Peter Alois Rumpf,  August 2019  peteraloisrumpf@gmail.com



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