1471 Meine irdischen Ohren
Aus einem tiefen, schrecklichen Albtraum an die Oberfläche
geschwemmt, verwirrt und orientierungslos, wußte ich nicht wo ich bin und
erkannte mein Zimmer nicht und bin gleich wieder abgesunken, zuerst in
Finsternis und Panik, und dann ins kleine Haus meiner Eltern, das es so zu
ihren Lebzeiten nicht gegeben hat, das aber am richtigen Platz steht, wo im
wirklichen Leben ihr wirkliches Haus gestanden, aber in diesem Traum
verschwunden ist. Irgendein zunächst unidentifizierbarer, unsichtbarer Horror
durchdringt die Szene. Ich rede mit meinen Eltern und irgendetwas ist mit
meinem Vater. Ach ja, er wird gewalttätig gegen meine Mutter (was er im
wirklichen Leben niemals war – gegenüber seiner Frau) und auch mich will er
umbringen. Ich versuche mich zu verstecken oder auszukommen. Zitternd vor Angst
wach ich kurz auf und sinke sofort wieder hinunter. So geht das mehrmals auf
und ab, bis ich beim Auftauchen die Membran, die mir das endgültige
Durchdringen bis in die Wirklichkeit verhindert hat, einfach zerreißt und ich
ausgeschlafen und wach meine irdischen Augen öffne.
Meine irdischen Ohren hören die Tageskinder unten und ich
denke mir, ich könnte hinunter frühstücken gehen. Paßt das jetzt oder störe ich
unten? Oder bin ich sonst jemandem im Weg?
(26.8.2019)
©Peter
Alois Rumpf, August 2019 peteraloisrumpf@gmail.com
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