1466 Rosa Schrift
Wie geht die rosa Schrift händisch? Gar nicht schlecht.
Weniger häßlich als die Farbe des Kugelschreibers selber. Sogar schön.
Schöne, elegische, melancholische und laute, hallende
Gitarrenmusik. Eine lachende junge Frau streicht ihrem Freund zart aber
deutlich über seinen Hintern.
Eine schlanke, blonde, dänisch aussehende und klingende Frau
(ich lehne mich mit meiner Behauptung weit aus dem Fenster, aber wer kann es
überprüfen?) geht nach einem längerem Gespräch mit dem Kellner - aufs Klo.
Eine alte Frau schaut mir lächelnd in die Augen (wegen
meines T-Shirts, auf dem „Es ist nie zu spät für eine glückliche
Kindheit/Jugend“ steht).
Drei sonnenbebrillte, grauköpfige Männer in den besten
Jahren sitzen draußen und stieben auseinander, als ich sie zu beschreiben
beginnen will.
Die Musik hat sich verändert, der Rauminhalt ebenso und das
schnell. Akustisch dominieren nun die Kaffeemaschinen – seit wir selbst eine
besitzen ein fast schon als angenehm empfundenes Geräusch.
Die Lautsprecher sind doch etwas übersteuert. Die zarte, zache Kellnerin mit den schönen Tatoos saust mit dem Tablett durchs Lokal und schaut
sich dabei um, ob alle gut versorgt sind.
Jetzt sind wir bei zu lauter leiser Klaviermusik. Ich sehe
die violette Blüte einer Winde – glaube ich – die sich die Hauswand hinauf
wächst.
Jetzt kommt zum elektrisch gewordenen Klavier Schlagzeug,
Bass, Gesang und schneller, markanter Rhythmus; nicht zu vergessen die schoafn,
querschießenden Gitarrenakkorde.
Es ist sommerzeitlicher Mittag und ich beginne, mich nach
den Tageskindern zu sehnen.
Die laute Musik, die mich einhüllt, hält mich noch am Platz.
Oh! Jetzt wird sie noch toller: eine zeitgenössische Variante meiner Jugendmusik
mit afrikanischer Grundierung (kurz: Popmusik aus Afrika). Damit hänge ich
wieder fest. Ich traue mich heute nicht, im Lokal zu fragen, welche Gruppe das
ist.
(22.8.2019)
©Peter
Alois Rumpf, August 2019 peteraloisrumpf@gmail.com
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