Freitag, 16. August 2019

1460 Du duftest, ich stinke


„Du duftest, ich stinke!“, denk ich mir während ich mühsam aus der ehelichen Bettnische krabble. Die Katze begleitet mich von eben diesem Bett zum anderen oben – zu ihr habe ich das nicht gedacht, da hätte ich „wir beide stinken“ denken müssen.

Es läutet an der Wohnungstür in meinen zweiten Schlaf hinein; zuerst reißt es mich, aber dann: ich bin eh schon aus dem Schneider und im oberen Bett.

Die Träume und Traumszenen greifen nach mir. Aber wo ist die Stimme des Sehens? Oder zumindest die eines Zuschauers/einer Zuschauerin?

Lang hat's gedauert, jetzt aber ruft eine weibliche Stimme von rechts drüben: „Peter! Niemand hier liegt so lange im Bett wie du!“

Das ist jetzt die Frage: ist das eine Feststellung einer Tatsache? Und das Vorwurfsvolle meine eigene Projektion? Wenn die Stimme wirklich von drüben ist – nein, ich glaube nicht, daß die so verurteilend sind. Ich hoffe sehr, daß sie das drüben nicht nötig haben. Oder haben sie da auch verschiedene Abteilungen mit unterschiedlicher Bewußtseinsentwicklung?

Und noch etwas interessantes: die Stimme drüben spricht von „hier“, wenn sie hier, mein Zimmer, unsere Wohnung das Haus meint! Oder meinte sie überhaupt die ganze Mazzesinsel? Oder gar ganz Wien? Bin ich schuld, daß die Wiener in den anderen Bundesländern und bei diesem Kurz als Langschläfer verschrien sind? Oh mein Gott!











(16.8.2019)











©Peter Alois Rumpf,  August 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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