1440 Thayabucht
Ich
blicke auf eine Bucht der Thaya, rechts eingesäumt von Schilf und unbekanntem,
blühenden Gebüsch, links eine eindrucksvolle Weide, deren umgeknickter
Nebenstamm immer noch wächst und grünt. Das braune, trübe, schöne Wasser ist
hier so ruhig und langsam, braune Blätter treiben gemächlich dahin, leichte
Wellen, ab und zu ploppt etwas auf – ein Fisch, der ein Insekt fangen will. Auch
beim Ufer immer wieder ganz kleine Miniaturwellenkreise, ausgelöst von kleinen Fischen,
Insekten, die am Wasser landen. Vor mir, aber am Rand meines Gesichtsfeldes,
plötzlich ein schwarzer Vogel aus einer anderen Dimension, denn wie ich schnell
hinschaue, ist er gar nicht da. So schnell hätte er sich gar nicht verstecken
können.
Mich
stört das nicht. Im Gegenteil: die Gefahr
ist eher, daß ich mir auf meine Wahrnehmungsdurchlässigkeit zu viel einbilde
und deswegen gar nicht alle realistischeren Erklärungen erwäge.
Jetzt
bricht die Sonne durch und brennt und wirft Schatten, während ein kleiner Bub
immer wieder „das ist meiner!“ ruft.
Ich
kann sogar die Schatten meiner Bauchbehaarung im und am Notizbuch sehen, aber
abbilden werde ich sie nicht, weder zeichnerisch, noch literarisch. Viel zu
uninteressant. Ein weißer Schmetterling fliegt knapp vor mir vorbei, aber wo
bleibt meine Frau?
Ich
gehe zum Handy und dann nochmals ins Wasser, ins herrliche.
Ich
weiß auch nicht, warum ich im Strandbad zu so chauvinistischen Sprüchen neige:
„Ein Mann, der von seiner nassen Badehose zu einer trockenen wechselt, kann
sich gleich kastrieren lassen!“ Hi,hi,hi.
(2.8.2019)
©Peter Alois Rumpf August 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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