1434 Panta Rhei
In meinem mitternächtlichen Zimmer ist alles unbeweglich,
wie von einer großen Macht abgestoppt und festgehalten. Warum fliegen die
Bücher nicht oder reisen sonstwie in den Welten herum? Warum tanzen die Cedes,
ihre Player und mein am Sessel abgelagertes Gewand nicht? Warum bewegt sich die
Jalousie nicht und wogt und schaukelt nicht, wenn ich doch draußen den Wind
höre? Wer hat den Befehl zur Bewegungslosigkeit gegeben?
Tapfer ziehe ich den Kugelschreiber in diesen verdrehten
Schriftlinien über das Papier, gegen die Bewegungslosigkeit ankämpfend, aber
nichts und niemand läßt sich mitreißen.
Auch das Licht ist starr und bewegt sich nicht, flackert
nicht, auch die Lampe schaukelt weder sanft noch wild hin und her ...
Auch die Schatten rühren sich nicht – und ich weiß, daß sie
sich bewegen können, sogar unabhängig von ihrem Werfer!
Wollen sie mich erschrecken? Haben sie es irgendwie auf mich
abgesehen? Wollen sie mich – dann starr vor Angst - zuerst zur
Bewegungslosigkeit bringen und dann einfrieren?
Das ganze Kabelwerch hängt nur noch erschöpft, schlaff und
trotzdem starr herum und bewegt sich nicht; kein Muckser.
Panta rhei! … daß ich nicht lache! Das nervöse Zappeln
meiner Füße kann dabei doch nicht gemeint sein!
(29./30.7.2019)
©Peter Alois
Rumpf Juli 2019 peteraloisrumpf@gmail.com
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