Dienstag, 6. August 2019

1439 Bei den alten Mauern


Bei den alten Mauern eine große Wiese und ein kleiner Schattenplatz, herumflitzende Schwalben, die Fassade des Schloßes, Bäume, Büsche, Hecken, auf vermutlich blutgetränkter Erde – so zwischen Stadt- und Burgmauer - ist es so friedlich, so friedlich (die Kriege ausgelagert); eine leichte Brise streichelt meine nackten Beine und Arme.
Gestaltlose Wolken, das Dröhnen eines Flugzeuges und der Wetterbericht der kessen Frau Kummer kündigen einen baldigen Wettersturz an.
Bürgerliche Stimmen kommen über der nächsten Mauerhecke  herüber – aber hier sind alle Stimmen bürgerlich, wenn auch diese Anlage schon fünfhundert Jahre ein Schloß ist.

Ein großer Vogel verschwindet hinter der großen Linde und taucht nicht mehr auf; zu schnell, als daß ich ihn erkennen kann. Ich bin eigens die gut fünfzig Meter hingegangen: ja richtig, aber nicht eine, sondern ein Ensemble von vier Linden.

Über den kurzgemähten Wiesengrund jagen die Schatten der Schwalben - die der Fliegen, Bienen und Schmetterlinge sehe ich nicht – bis auch jenen eine Wolke Sichtschutz gibt.

Das Geräusch einer zugeschlagenen Autotür beleidigt mich, aber trotzdem werde ich nach eineinhalb Jahren wieder zu üben versuchen.








(2./4.8.2019)









©Peter Alois Rumpf  August 2019  peteraloisrumpf@gmail.com



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