1439 Bei den alten Mauern
Bei den alten Mauern eine große Wiese und ein
kleiner Schattenplatz, herumflitzende Schwalben, die Fassade des Schloßes,
Bäume, Büsche, Hecken, auf vermutlich blutgetränkter Erde – so zwischen Stadt-
und Burgmauer - ist es so friedlich, so friedlich (die Kriege ausgelagert);
eine leichte Brise streichelt meine nackten Beine und Arme.
Gestaltlose
Wolken, das Dröhnen eines Flugzeuges und der Wetterbericht der kessen Frau
Kummer kündigen einen baldigen Wettersturz an.
Bürgerliche
Stimmen kommen über der nächsten Mauerhecke
herüber – aber hier sind alle Stimmen bürgerlich, wenn auch diese Anlage
schon fünfhundert Jahre ein Schloß ist.
Ein
großer Vogel verschwindet hinter der großen Linde und taucht nicht mehr auf; zu
schnell, als daß ich ihn erkennen kann. Ich bin eigens die gut fünfzig Meter hingegangen:
ja richtig, aber nicht eine, sondern ein Ensemble von vier Linden.
Über
den kurzgemähten Wiesengrund jagen die Schatten der Schwalben - die der
Fliegen, Bienen und Schmetterlinge sehe ich nicht – bis auch jenen eine Wolke
Sichtschutz gibt.
Das
Geräusch einer zugeschlagenen Autotür beleidigt mich, aber trotzdem werde ich
nach eineinhalb Jahren wieder zu üben versuchen.
(2./4.8.2019)
©Peter Alois Rumpf August 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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