1360 Eine Welle von Euphorie
Vater, Mutter, Kind – alles wirbelt in meinem Kopf herum,
während mein physikalisches Herz ein wenig schmerzt, naja, ein bißchen sticht.
Kaffee? Aufregung? Eine Welle von Euphorie kündigt sich über mir – also nicht
am horizontalen Horizont – an und ich bin in Erwartung, in Erwartung, in
Erwartung: Etwas Großes könnte bald passieren: ob ein Millionengewinn im Lotto,
obwohl ich zur Zeit nicht Lotto spiele; mein Durchbruch als Autor,
Schriftsteller oder als was-weiß-ich-was; oder daß schon die Bombenflugzeuge
auf Wien zu fliegen – die soetwas erlebt haben, schildern, daß vorm
Bombenangriff, bevor noch die Alarmsirenen losgingen, immer eine starke Unruhe
und irre Euphorie in der Bevölkerung der betroffenen Gebiete aufgetreten ist
(der Energybody jubelt, wenn er wieder zum Großen Energiekonglomerat, aus dem
er stammt, zurückkehren darf).
Oder was kann es noch sein? Meiner Phantasie sind Grenzen
gesetzt, der des Universums keine. Oder viel weitere.
Achja! Das wollte ich auch noch sagen: ich bin sehr
glücklich, wenn ich Gelegenheit habe, zu jemandem – wie heute im Bus –
freundlich und nett zu sein. Ich bin richtig glücklich dabei, und „'nett' ist
der kleine Bruder von Scheiße“ vel der bajuwarische Affenarsch ist mir dabei
schnurz – um nicht zu schreiben: scheiß egal.
Ich sitze im Espresso an einem bisher nie benutzten Platz –
weil mein Lieblingsplatz besetzt war und das Lokal ziemlich voll – und blicke
und schaue auf die Bar mit dem spiegelgläsernen Regal für die Flaschen der
härteren Sorte; und gleich bekommt die Vorstellung, mich langsam – das dann bei
mir immer recht schnell geht – mit dem Zeug dort zu betrinken, einen ungewissen
Reiz aus, aber gewiß ist, daß ich diesem Reiz nicht nachgeben werde.
(28.5.2019)
©Peter Alois Rumpf
Mai 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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